Burnout- Ursache & Prävention
- Franziska
- 17. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Dauerhafter negativer Stress, Überlastungsdespressionen und Burnout äußern sich auf drei Ebenen:
Unsere Gedanken und Gefühle verändern sich, wir verhalten uns anders und unser Körper reagiert.
Die Prävention von Burnout setzt dementsprechend ebenfalls an allen drei dieser Ebenen an.
Was ist die Ursache von Burnout?
Klar ist, dass es nicht die eine Ursache gibt. Grob lassen sich diese personenbezogenen Ursachen wie geringes Selbstvertrauen und geringe Widerstandsfähigkeit und arbeitsplatzbezogene Faktoren wie z.B. hohe Arbeitsplatzerwartungen und -belastungen oder auch Rollenkonflikte einteilen (Maslach & Leiter,2001, S.41-64).
Chronischer Stress durch das anhaltende Gefühl der Hilfslosigkeit aufgrund von mangelnder Zielerreichung wird laut Peters et al. Immer wieder als Faktor bei der Entwicklung eines Burnouts genannt.
Idealerweise befindet sich das vegetative Nervensystem durch einen gesunden Wechsel im Leben aus Anspannung und Entspannung im Gleichgewicht. Bei dauerhaft negativem Stress kann die Balance jedoch gestört werden, es entsteht eine sogenannte vegetative Dysregulation.
Uralte Muster: die drei Stresstypen
Das ist auch der Grund, warum wir heute in stressigen Situationen immer noch mit typischen Symptomen aus den Grundmustern Fight-Flight-Freeze reagieren.
Niemand entscheidet sich bewusst für sein Verhalten, jeder von uns folgt weitestgehend einem vorprogrammierten Muster.
Welche Reaktionen kennen sie von sich selbst, oder von ihren Mitmenschen?
· Werden sie ehr laut und aggressiv?
· Sagen sie Dinge, die sie gar nicht so meinen?
· Ziehen sie sich ehr zurück und werden still?
· Essen sie mehr als sonst?
· Kriegen sie kaum einen Bissen runter?
· Werden sie nervös und unaufmerksam?
Stresssymptome rechtzeitig erkennen:
Stress macht sich, wie bereits beschrieben auf mehreren Ebenen bemerkbar, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.
Drei Bereiche:
· Körper
· Verhalten
· Emotionen/ Kognitionen
Die meisten körperlichen Symptome sind schwer zu ignorieren und werden mit Dauerhaft zu hohem Stress assoziiert.
· Erhöhter Ruhepuls
· Erhöhter Blutdruck
· Verspannte Muskulatur (oft Schulter-Nacken Bereich)
· Spannungskopfschmerz
· Zähneknirschen
· Erhöhte Infektanfälligkeit
· Ohrgeräusche
· Gestörter Stoffwechsel (Tumorwachstum, Hautirritation)
· Impotenz
· Erhöhtes Schmerzempfinden
· Geringe Fruchtbarkeit
Diese Symptome vor allem in Kombination miteinander, sollten sehr erst genommen werden. Dem körperlichen Stress voraus sind meistens die Stressreaktionen auf mentaler vorausgegangen, evtl. ohne dass sie es bemerkt haben. Körperliche Anzeichen sind also „Alarmstufe Rot“.
Das eigene Verhalten zu reflektieren und Veränderungen wahrzunehmen, die auf eine erhöhte Stressbelastung hindeuten, ist schon wesentlich schwieriger. Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn sich das eigene Verhalten oder auch z.B. des Partners über längere Zeit vom eigentlich typischen, vom „normalen“ unterscheidet. Der Verhaltensänderung ist meistens schon die Veränderung der eigenen Gefühle vorausgegangen. Die Veränderung der behavioralen Ebene ist „Alarmstufe Gelb“.
Beispiele könnten sein:
Ein geselliger und kommunikativer Freund meldet sich immer seltener, lehnt Einladungen ab und zieht sich zurück. Wenn sie sich dabei ertappen, dass aus dem Glas Wein oder zwei am Samstag Abend auf einmal täglich drei Gläser Wein werden, damit sie „runterkommen“.
Stecken wir dauerhaft in zu hohen Stressbelastungen fest, verändern sich meist zuallererst unsere Gefühle und Gedanken. Glaubenssätze, innere Haltung zu gewissen Dingen und unsere Motive können Stressfaktoren massiv beeinflussen – positiv und negativ.
Beispiele könnten sein:
Versagensängste, ein vermindertes Selbstwertgefühl, Gefühle von Kontrollverlust und Hilflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu Backouts. Viele Menschen fühlen sich innerlich unruhig und nervös und stecken in negativen und destruktiven Gedankenspiralen fest.
Präventionsansätze
Die eigenen Stresssymptome kennen und rechtzeitig erkennen ist eine wichtige Kompetenz in der Prävention von Erschöpfungszuständen. Nur so können sie rechtzeitig die Reißleine ziehen!
Ein anderer Ansatz um Stress zu reduzieren, ist der ressourcenorientierte Ansatz. Man schaut aus einer anderen Perspektive auf die gleiche Situation und betreibt quasi Regenerationsmanagement statt Stressmanagement. Mit dem Ziel: Gesund aus der Stresssituation hervorzugehen!
Ressourcen aktivierende Fragen die Sie sich stellen können…
· Wann war es schon mal anders?
· Wie habe ich mich damals gefühlt?
· Welche Qualität hat mir damals geholfen, mehr auf mich zu achten?
· Was brauche ich heute, um diese Qualität wieder zu aktivieren?
· Wenn ich wieder mehr auf mich achten kann, wie würde sich das anfühlen?
· Wem würde zuerst auffallen, dass etwas anders ist?
· Was konkret tut mir gut und ich würde gerne mehr davon machen?
Im Coaching arbeite ich selbst auch mit Ressourcen aktivierenden Fragen. Sie unterstützen den Klienten dabei, eine Lösungsstrategie zu entwickeln.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, blicke ich auf die Werte & Glaubenssätze meiner Klienten, die oftmals tief verankert sind. Ein drohendes Burnout kann z.B. durch einen Wertekonflikt entstehen.
Ein Coaching Tool, ist das „Innere Team“ und seine Aufstellung zu einem Thema. Ziel ist, einzelne Team Mitglieder einmal aufzustellen um zu sehen, welche unterschiedlichen Einstellungen und Positionen sie haben und welchen Kompromiss oder welche Abgrenzung der Klient im „inneren“ finden kann.
Das Innere Team, Ressourcenorientierte Fragen, Ansätze und weitere Strategien, unterstützen Sie wieder in ihre Innere Balance zurück zu finden.
Die erste Frage die Sie sich intuitiv in einer Stresssituation wahrscheinlich stellen ist, ob sich der stressauslösende Faktor – der Stressor – reduzieren oder vermeiden lässt.
Dem Stressor nicht aus dem Wege gehen zu können, bleiben Ihnen folgende Optionen:
Verhaltensveränderung
· Was können sie anders machen?
· Können sie sich Unterstützung holen?
· Können Sie Aufgaben delegieren?
· Können Sie selbst sich für Ihre Kollegen gesundheitsförderlicher, kollegialer, oder kooperativer Verhalten und damit hoffen, dass Sie als Dank
wertschätzendes Verhalten und Entlastung zurückerhalten?
Haltungsänderung
· An der inneren Einstellung zu arbeiten um den Stressor anders zu bewerten
· Den Stressor nicht als Bedrohung sondern als Herausforderung wahrnehmen
· Gelingt es Ihnen, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten?
· Welche neuen Denkmuster können ihnen Entlastung verschaffen?
· An wen können sie sich ein Beispiel nehmen, was die Einstellung zum
Stressor angeht?
Zusätzlicher körperlicher Stressabbau
· Joggingrunde bis hin zu Meditation
· tiefe Bauchatmung und autogenes Training (das vegetative Nervensystem
entspannt sich)
CAVE: Es ist nie der Stressor alleine, der uns stresst. Es ist unere eigene Bewertung der Situation, und die Frage, ob wir Möglichkeiten und Handwerkszeug, also Ressourcen haben, der Situation mit Gelassenheit zu begegnen.
Das ist auch der Grund warum die gleiche Situation den einen von uns völlig kalt lässt und den anderen auf die Palme bringt.
Stress entsteht also im Kopf! - Gelassenheit beginnt ebenfalls im Kopf!
Somit bleiben sie grossartig & mutig jeden Tag und passen Sie gut auf sich und ihre Mitmenschen auf.
Bis die Tage.
Ihre Franziska
